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Atommächte
Die Atommächte der Welt


Länder, die über Atomwaffen verfügen und in der Lage sind, diese auch einzusetzen, werden “Atommächte“ genannt. Heute gibt es insgesamt acht Staaten, bei denen man sicher sein kann, dass sie über Kernwaffen verfügen. Außerdem gibt es zwei Fälle, in denen vermutet wird, dass diese Länder an der Schwelle zur Atommacht stehen. Die Atommächte werden durch den Atomwaffensperrvertrag seit 1967 in “offiziell“ und “inoffiziell“ eingeteilt. Seit diesem Datum sind die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion und Großbritannien offizielle Atomstaaten. Frankreich und China, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls schon über nukleares Potential verfügten, unterzeichneten den Vertrag nicht, was sie damit zu Ländern macht, die sowohl den ASV nicht unterzeichnet haben, als auch tatsächlich über Atomwaffen verfügen. Als 1992 der Vertrag auslief, verfasste man ihn neu und erlaubte nun auch den Franzosen und den Chinesen, Nuklearwaffen zu besitzen und herzustellen. Israel, Pakistan, Indien und Kuba traten dem ASV nicht bei. Als fünfter Staat entsagte sich Nordkorea 2002 allen Verpflichtungen, da sie fortan auch das Ziel verfolgen, eine Atommacht zu werden…




Die Offiziellen Atommächte:


Vereinigte Staaten von Amerika

Die USA sind heutzutage das Land mit den meisten aktiven Atomwaffen. Insgesamt befinden sich 9200 Sprengköpfe in den Arsenalen der Teilstreitkräfte, die meisten davon in Trident II D5 Raketen, welche durch U-Boote der Ohio-Klasse eingesetzt werden können. Hierbei verfolgen die Staaten eine besondere Taktik: Anstatt ihre Interkontinentalraketen (ICBM) mit einem einzigen großen Sprengkopf auszustatten, bestückten sie sie mit so genannten “MIRV“ (= Multiple Independently targetable Re-entry Vehicle). Diese Sprengköpfe ermöglichen es, mehrere Ziele anzugreifen und somit auch die Abwehr des Feindes zu überfordern. Mit zehn 100-KT-Sprengköpfen kann man ein weitaus größeres Gebiet vernichten als mit einem einzigen 20-Megatonnen-Gefechtskörper. Aber es gibt auch luftgestützte Bomben, wie z. B. die B-60 oder die B-83 (jew. 300 KT), die von Bombern B-2 oder B-52 und von Jagdbombern F-16 oder F/A-18 eingesetzt werden können. Ein beachtlicher Teil der US-Atomwaffen sind auch im Ausland stationiert, so bsw. sind in Deutschland einige deutsche Tornados mit B-60 bestückt. Amerika war auch das erste Land, welches eine Kernwaffe testen konnte. Dies geschah am 16. Juli 1945 in der Wüste New Mexikos, wo “Trinity“ detonierte. Auch die Wasserstoffbombe zündeten die Amis als erste, nämlich am 1. März 1954 mit einer Sprengkraft von 15 Megatonnen. Des Weiteren ist Amerika der bis heute einzige Staat, der Atombomben auch zum Einsatz brachte: Am 6. und 8. August 1945 in den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki. Beide Bomben wurden von einem Flugzeug abgeworfen und hatten jeweils eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen TNT. Insgesamt testeten die Staaten 1039 Mal.

Russland

Mit fast 12.000 Nuklearwaffen sind theoretisch die meisten atomaren Gefechtskörper im Besitz der Russischen Föderation. Doch man schätzt, dass ca. die Hälfte von ihnen momentan inaktiv sind; das heißt, dass sie entweder in einem Bunker herumliegen und nicht mehr gewartet werden, oder dass sie momentan auf ihre Verschrottung warten. Beides hat denselben Grund: Der Regierung mangelt es an Geld. Atomwaffen sind extrem aufwendig in der Instandhaltung und Abrüstung. Deswegen kann Russland es sich bisher nur leisten einen Teil des Potentials zu nutzen. Die meisten russischen Atombomben befinden sich an landgestützten ICBMs. Doch das Militär kann sie auch über U-Boote, Mittelstreckenraketen, Artilleriegeschütze und Bomber einsetzen. Mit der Sprengkraft von 60 Megatonnen (!!!) verfügte die UdSSR während des Kalten Krieges über die mächtigste Wasserstoffbombe der Menschheit. Sie wurde sogar in der Arktis von einem Bomber aus getestet, mit einem vernichtenden Ergebnis: Allein der Feuerball hatte einen Durchmesser von mehreren Kilometern. Der erste Test einer russischen Bombe fand am 29. August 1949 auf dem Testgelände in Semipalatinsk statt. Dort wurde auf einem Turm eine Bombe mit 22 KT Sprengkraft gezündet – der Test war nach Jahren der Forschung ein durchschlagender Erfolg. Sowjetische Atomtests wiederholten sich noch 717 Mal.

Frankreich

Keine andere offizielle Atommacht testete so lange Atomwaffen in der Praxis wie Frankreich. Erst 1996 endete die Serie von Sprengungen auf Testinseln in Südostasien (Mururoa-Atoll). Während den Sechzigern trat der europäische Staat sogar aus dem militärischen Bündnis der NATO aus, um weiterhin an Kernwaffen forschen zu können. Heute ist die Republik Herr über 520 Atomwaffen – damit stellt Frankreich die drittgrößte atomare Kapazität weltweit dar. Jedoch handelt es sich dabei allesamt um taktische Sprengköpfe im Kilotonnen-Bereich, welche von SLBMs (seegestützte Raketen) oder Flugzeugen (Mirage 2000N) eingesetzt werden können. Die französische Luftwaffe setzt z. B. die Atombombe TN-81 mit 300 KT Sprengkraft zum Abwurf von Jagdbombern ein. Aber auch MIRVs, die von U-Booten abgefeuert werden können und eine Reichweite von 6.000 km haben, können verwendet werden. Frankreich testete seine erste Atombombe am 13. Februar 1960 in der algerischen Wüste. Später verlegte man das Testgebiet in das Mururoa-Atoll in der Südsee. Insgesamt testete Frankreich 198 Mal ihre Atomwaffen.

China

Um sich die Vorherrschaft im Fernen Osten zu sichern, befinden sich rund 450 Atom- und Wasserstoffbomben im Arsenal der Kommunisten. Die meisten von ihnen haben eine Sprengkraft von mehreren hundert Kilotonnen, doch China verfügt auch über einige strategische Waffen mit bis zu fünf Megatonnen. Diese sind bsw. auf Raketen des Typs Dong-Feng-5 montiert, die mit ihrer Reichweite von über 13.000 km sogar die USA erreichen könnten. Doch die Chinesen bauten ihre Nuklearwaffen nicht vorrangig in der Absicht, sie gegen die Amis einzusetzen, sondern sie im Falle, dass die Grenzkonflikte im Norden sich ausweiten würden, gegen die Sowjets einzusetzen. Ein weiteres Ziel war es, sich im Weltgeschehen zu etablieren – und dies gelang zu Zeiten des Kalten Krieges eben nur mit der Atombombe… Chinas erster Kernwaffentest ist datiert am 16. Oktober 1964 auf dem Wüstentestgelände Lop Nor. 44 weitere Male wurden Atomtests der Volksrepublik durchgeführt, selbst nach dem von China unterzeichneten Atomwaffensperrvertrag.

Großbritannien

Von allen offiziellen Atommächten verfügt das UK über die wenigsten atomaren Sprengköpfe: Gerade mal 185 Stück sind im Einsatz, allesamt verteilt auf vier U-Boote der Vanguard-Klasse. Von dort kann die “Bombe des Empire“ mit den amerikanischen SLBMs Trident II D-5 abgefeuert werden. Alle diese U-Boote sind in Faslane, Schottland, stationiert, eines befindet sich permanent auf See. Erst vor kurzem kam zutage, dass britische Fregatten mit kleinen Atomwaffen 1982 in den Falkland-Krieg zogen – jedoch sah man aufgrund der erdrückenden konventionellen Überlegenheit gegenüber Argentinien von dieser Option ab. Großbritannien testete schon am 3. Oktober 1952 ihre erste Bombe in der australischen Wüste. Auch die 44 weiteren Tests fanden dort mit großem Erfolg statt.


DIE INOFFIZIELLEN ATOMMÄCHTE:

Israel
Geschockt reagierte die Welt, als in den Achtzigern ein geflohener israelischer Atomphysiker in einem Interview zugab, dass Israel schon seit Ende der Sechziger über nukleare Kapazitäten verfüge. Schon 1959 schmiedeten Militärwissenschaftler des Landes Pläne zur Aufrüstung der Streitkräfte, um einen vernichtenden Angriff der Araber zurückzuschlagen. Erst zehn Jahre später verwirklichte sich der Traum der Physiker. Als die ersten Dutzend Bomben zum Abwurf von Jagdbombern fertig gestellt waren, ging man sogar einen Schritt weiter: Man begann mit der Konstruktion von Wasserstoffbomben mit mehreren Megatonnen Sprengkraft. Heutzutage kann das israelische Militär mit Mittelstreckenraketen “Jericho“, U-Bootgestützten Cruise Missiles, F-16 und Artilleriegeschützen jederzeit überall im Nahen Osten zuschlagen – ein Grund, warum Syrien in der jüngeren Vergangenheit mit dem Bau von chemischen Waffen begonnen hat, weil sie Angst vor einem Nuklearschlag Israels mit ihren fast 300 Waffen haben. Israel ist zwar die fünftgrößte Atommacht der Erde, hat aber als einziger Staat dieser Klasse noch keinerlei Atomtests durchgeführt. Dies hat einen einfachen Grund: Man wollte verhindern, dass die Welt von der “Jüdischen Bombe“ erfährt. Hätte diese Vorschrift nicht gegolten, wären auch in der Wüste Negev Atompilze hochgestiegen.

Indien
Eine Blamage für die westlichen Geheimdienste: Am 11. Mai 1998 zündet Indien drei Atomwaffen in einem unterirdischen Areal – völlig überraschend, denn kein Mensch ahnte etwas von den seit einem Monat geplanten Sprengungen von Waffen im niederen Kilotonnen-Bereich (die kleinste der drei erreichte gerade mal 300 Tonnen TNT). Doch schon Jahrzehnte davor zeigte Indien ihre Waffen bei einem Test am 18. Mai 1974. Ziel der Herstellung war es, den Erzrivalen Pakistan endgültig in die Schranken zu weisen, was jedoch nur eine Aufrüstung des verfeindeten Nachbars zur Antwort hatte. Man vermutet, dass Indien über ca. 50 Sprengköpfe zum Einsatz auf neuen Mittelstreckenraketen bereithält. Doch während sogar Israel als inoffizieller Atomstaat auf weitere Bauprojekte verzichtet, baut Indien munter weiter. Quote: Ungefähr vier Bomben pro Jahr. Wie bereits erwähnt, testeten die Inder bereits vier Mal ihre Kernwaffen. Weitere Tests sind trotz der Friedensgespräche mit Pakistan nicht auszuschließen.

Pakistan
Als Antwort auf den indischen Test von 1974 begann Pakistan mit dem Bau der “Islamischen Bombe“. Über zwanzig Jahre dauerte die Konstruktion der Waffe an, doch Mitte der Neunziger war sie endlich fertig. Pakistan ist die wohl kleinste Atommacht der Welt (wenn auch inoffiziell): Man vermutet, dass sie gerade mal über 10 bis 15 Sprengköpfe im zweistelligen Kilotonnen-Bereich verfügt. Doch mit drei dieser Waffen könnte man die indische Hauptstadt Neu-Delhi komplett vernichten… Wie auch Indien testet Pakistan Mittelstreckenraketen, die ihre Kernsprengköpfe ins Ziel tragen können, mit jedoch mäßigem Erfolg. Dem Staat fehlt es erheblich an Geld, man verbraucht schon sehr viel mit der Instandhaltung der konventionellen 600.000-Mann-Armee. Um den indischen Tests von 1998 zu trotzen zündete man Ende Mai desselben Jahres sechs Waffen in einem unterirdischen Wüstengebiet. Da alles einwandfrei funktionierte, waren die Pakistanis überzeugt, es nun nach Jahrzehnten der Zweitklassigkeit endlich mit Erzfeind Indien aufnehmen zu können.

DIE ATOMAREN SCHWELLENLÄNDER:

Nordkorea
Als die Demokratische Volksrepublik Korea 2002 aus dem Atomwaffensperrvertrag ausstieg reagierte man geschockt: Diktator Kim Jong Il ist überzeugt, seine Armee mit Atomwaffen zu bestücken. Westliche Geheimdienste halten die Bedrohung für real, nicht zuletzt wegen dem Atomreaktor Yongbyon nahe der Hauptstadt Pjöngjang, den man aufgrund der Energieknappheit vor kurzem wieder reaktiviert hat. Es ist nicht auszuschließen, dass der Staat bereits über ein bis zwei Sprengköpfe verfügt. Seit Jahren baut man schon an Raketen, um Südkorea, Japan und seit neuestem auch die USA angreifen zu können. Raketen wie die Scud-D, besser bekannt als “Nodong“, erreicht mit ihren 1000 km Reichweite die Nachbarinsel Japan. Die Neuentwicklung “Taepodong-1“ mit einer Reichweite von 3500 km schafft es in die gesamte Volksrepublik China, die Weiterentwicklung “Taepodong-2“ könnte mit ihren geschätzten 6000 km sogar Hawaii und Alaska erreichen. Jedoch ist die 2er-Version experimentell und noch nicht in Serie. Zwar versucht man den Norden der Halbinsel Korea seit einem Jahr durch bilaterale Sechser-Gespräche (beteiligt sind die USA, Russland, China, Japan, Süd- und Nordkorea) umzustimmen, doch bisher mit mäßigem Erfolg. Schuld ist Amerika, die ihre bisherigen Versprechungen in Form von Öllieferungen und zwei Leichtwasserreaktoren nicht erfüllt haben. Ende 2003 drohten die Nordkoreaner sogar mit Atomtests. Doch da die Forschung noch nicht sehr lange anhält, sind solche Vorgehen in nächster Zeit nicht zu erwarten. Iran
Vom Iran wird seit geraumer Zeit vermutet, an Atomwaffen zu bauen. Es ist kein Geheimnis, dass der islamische Staat seit Jahren Uran anreichert: Die erste Stufe zum Bau von Kernwaffen. Anfang 2004 reichte man in der IAEA einen mehrseitigen Bericht ein, demzufolge die Forschung sich auf den zivilen Bereich beschränkt. Doch kaum schien Gras über die Sache zu wachsen, als wieder neue Gerückte von Atomhilfe aus Pakistan aufflammten: Dort habe nämlich der Vater der pakistanischen Bombe den Iranern explizites Wissen zum nuklearen Paket in der Bombe verkauft. Doch es scheint nicht so, als ob es bereits die Atombombe in iranischer Hand gibt. Tests gab es dementsprechend auch noch nicht.


 

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