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AUM
Terrorismus

Terrorgruppen

Aum Shinri Kyo

Um Aum Shinri Kyo handelt es sich zwar nicht direkt um eine terroristische Vereinigung, jedoch kann man diese Gruppe als eine extrem radikale Sekte bezeichnen, die schon mehrfach Morde verübt hat und den ersten Terroranschlag mit chemischen Waffen verübt hat.

Aus einem relativ kleinen japanischen Yoga-Verein entwickelt sich während der Achtziger Jahre eine religiöse Vereinigung. Gegründet wurde sie von Shoko Asahara, einem sehbehinderten Naturheiler, welcher angeblich in Indien die Erleuchtung gefunden hat. 1987 wird schließlich am Fuße des Berges Fuji eine kleine abgeschottete Sekten-Gemeinde gegründet. Sie expandiert rasant: Schon nach kurzer Zeit entstehen Fabriken, Labors und sogar Chemiebetriebe, in Manhattan (NYC) wird ein Büro eingerichtet.

Gegen Ende des Jahres 1989 wird Aum zwar von der Präfektur in Tokio als vollständige Glaubensgemeinschaft angesehen, jedoch merkt man schon bald, dass es nicht beim Meditieren bleiben wird: In Yokohama wird der Rechtsanwalt Tsutsumi Sakamoto zusammen mit Frau und Kind auf Anordnung des Sektenführers ermordet.

Das darauf folgende Jahr war ein sehr schlechtes für die Sekte: Das größte Desaster war die kostenaufwendige Beteiligung an den Parlamentswahlen, bei denen man nur 0,4% der Wählerstimmen bekam. Viele Mitglieder stiegen aus. Shoko Asahara warf der Regierung Wahlbetrug vor und beschuldigte die Welt als kriminell und korrupt. Um sich gegen sie zu wehren, begann Aum mit der Forschung an biologischen Waffen. Ein Anschlagsversuch auf das Parlamentsviertel mit dem hochtoxischen Botulismus-Baktrium schlägt jedoch fehl.

In den folgenden Jahren wächst die Sekte wieder unaufhaltsam. Mehrere tausend Menschen nennen sich ein Mitglied von Aum Shinri Kyo, es wird durch russische Hilfe mit der Produktion von AK-47 und dem Nervengas Sarin begonnen und durch den Einsatz des Sarins, bei dem sieben Menschen starben, kann man einen Grundstücksprozess gegen Aum aufschieben.

Am 20. März 1995 wird die Sekte auf eine äußerst makabere Methode weltberühmt: An drei Haltestellen der U-Bahn von Tokio wird Sarin freigesetzt. Dabei sterben 12 Zivilisten, ganze 5.500 werden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei greift radikal durch und verhaftet unzählige Mitglieder. Am 23. April desselben Jahres wird Hideo Murai, der “Wissenschafts- und Technologieminister“ der Sekte, in der Öffentlichkeit von einem 29jährigen erstochen. Kaum einen Monat später wandert auch der Sektenführer in Untersuchungshaft.

In den Folgejahren werden insgesamt 189 Mitglieder wegen des C-Waffen-Anschlags verurteilt, 12 davon zum Tode (unter ihnen ist auch Shoko Asahara). Selbst nach der Umbenennung in “Aleph“ werden weitere Razzien und Festnahmen durchgeführt, es verbleiben knapp 2.000 Mitglieder in Japan und Russland.

Das Hauptelement der Aum-Lehren sind diverse Weltuntergangsverkündigungen. Die zentrale Gottheit für die Sekte ist der Hindugott Shiva, wahre Erleuchtung ist nur innerhalb der streng abgeschotteten Sektengemeinschaft möglich. Die “äußere Welt“ wird als korrupt und verdorben betrachtet, weshalb man sich von ihr abschottet und sie mit allen möglichen Waffen bekämpfen muss (einen klaren Beweis dieser Thesen sieht man in der Herstellung von biologischen und chemischen Waffen). Um den Mitglieder das Morden etwas leichter zu gestalten, hat sich der Sektengründer ein ganz besonderes Element seiner Lehren einfallen lassen: Unter bestimmten Bedingungen kann ein Mord sowohl das Opfer als auch den Täter der Erleuchtung näher bringen. Somit braucht es keinen Ansporn mehr für Anschläge wie 1989, 1994 und 1995.

Ob auch in Zukunft noch weitere Übergriffe zu erwarten sind, kann man nicht genau sagen. Durch die Festnahmen in den vergangnen Jahren hat Aum seine wichtigsten Persönlichkeiten – allen voran Shoko Asahara und Hideo Murai – verloren und deswegen auch einen “Tapetenwechsel“ vollzogen: Man will sich jetzt wirklich von der Außenwelt abschotten und sich bedeckt halten. Was sich aber hinter den Mauern des Hauptquartiers bei Fuji abspielt, weiß man nicht…


 

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